TONY CHINNERY CEMBALOBAU

Wenn man bedenkt, wie viele Cembali in Holland gebaut worden sein müssen, dann überrascht es, daß nur so wenige überlebten. Das abgebildete Cembalo ist ein sehr seltenes Exemplar, daß vor einigen Jahren in einer Villa in der Nähe von Padua auftauchte und von einem Privatsammler in Florenz erworben wurde. Es ist wahrscheinlich aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und unverändert erhalten. Nur einige wenige Springer fehlen. Es hat abgesehen von einer anderen Resonanzbodenberippung viel mit der flämischen Bautradition gemeinsam. Es besitzt drei Register, 8',8',4', die wie bei Ruckers Cembali aus dem Gehäuse herausragen. Anstatt der Tastaturkopplung haben die Springer des vorderen Registers Doglegs wie in flämischen Instrumenten üblich. Es wurde eine in erster Linie konservierende Restaurierung durchgeführt, die neben der Säuberung des Resonanzbodens ein vorsichtiges Zurückbiegen der verzogenen Tasten und Springer beinhaltete.